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Pressemitteilung 05.10.2025 – WOFA

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WOFA Communiqué Presse retour humanitaires Octobre 2025

Rückkehr der Schweizer Humanitären Helfer der Global Sumud Flottille:
zwischen Erleichterung und Empörung

 

Neun der neunzehn Schweizer*innen, die an der Global Sumud Flottille teilgenommen hatten und seit Mittwoch illegal in Israel festgehalten wurden, sind am Sonntag gegen 14 Uhr Ortszeit in Genf angekommen. Von ihren Angehörigen und zahlreichen Unterstützer*innen mit Freude und Erleichterung empfangen, zeigten sich die Humanitären erschöpft, aber entschlossen.

Im Namen der Gruppe ergriff Sébastien Dubugnon das Wort, um einen ersten Bericht abzugeben:

„Wir sind schockiert von dem, was wir gesehen und erlebt haben. Aber es geht nicht um uns: Es geht um die Fortsetzung eines Völkermords und die Vernichtung eines Volkes, das seit jeher an den Ufern des Mittelmeers lebt."

Die Teilnehmer prangerten die unmenschlichen Haftbedingungen und die demütigende und erniedrigende Behandlung an, die sie während ihrer Verhaftung und Inhaftierung erlitten hatten: Schlafentzug, Mangel an Wasser und Nahrung, fehlende medizinische Versorgung, verbale und psychische Gewalt. Mehrere von ihnen berichten auch, dass sie ohne Grund stundenlang mit Handschellen gefesselt waren. Einige wurden geschlagen, getreten und in einen Käfig gesperrt.

Eine ausführlichere Erklärung wird veröffentlicht, sobald die übrigen illegal inhaftierten Personen zurückgekehrt sind, um die erlittenen Übergriffe und Misshandlungen zu dokumentieren. Die humanitären Helfer würdigten die Großzügigkeit des türkischen Volkes und seiner Regierung, die ihre Rückführung sichergestellt haben. Die Türkei charterte ein Flugzeug, um ihnen die Rückkehr zu ermöglichen, bot ihnen Unterkunft und Verpflegung in Istanbul an und öffnete ihre Infrastruktur für andere Nationalitäten, darunter auch Schweizer. Die Teilnehmer erhielten außerdem neue Kleidung und Schuhe.

Im Gegensatz dazu kritisieren sie das Verhalten der Schweizer Regierung und die mangelnde Unterstützung durch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Bei ihrem Besuch machten die Konsularbeamten deutlich, dass sie nicht in der Lage seien, etwas für die inhaftierten Staatsangehörigen zu tun.

In Istanbul beschränkte sich der Schweizer Generalkonsul darauf, jeder Person 40 Euro zu leihen – ein Betrag, der zurückgezahlt werden muss, zuzüglich einer Verwaltungsgebühr von 150 Franken. Diese Geste wurde als kleinlich, unanständig und unverantwortlich empfunden. Sie steht in starkem Kontrast zu der konkreten und solidarischen Unterstützung durch die Türkei.

Die Rückkehrer*innen bringen ihre Wut und Enttäuschung über diesen Mangel an Solidarität zum Ausdruck und bekräftigen gleichzeitig ihr Engagement für das palästinensische Volk: «Wir werden weder vergessen noch vergeben.»

Die Organisation Waves of Freedom, die die Schweizer Beteiligung an der Flottille initiiert hatte, schliesst sich diesen Äusserungen an und bringt ihre tiefe Besorgnis über die Lage der noch inhaftierten Staatsangehörigen zum Ausdruck.

 

Zehn Schweizer Staatsangehörige werden weiterhin illegal von Israel festgehalten

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat heute Morgen die Namen der zehn weiterhin inhaftierten Schweizer Staatsangehörigen bekannt gegeben. Offiziellen Angaben zufolge sind sie bei relativ guter Gesundheit, auch wenn einige von ihnen in den Hungerstreik getreten sind und geschwächt erscheinen.

Die Anwälte des Rechtszentrums Adalah, die ihre Verteidigung übernehmen, haben bestätigt, dass mehrere Schweizer Staatsangehörige vor einem israelischen Richter erschienen sind und dass ihre Ausweisung in Kürze erfolgen könnte.

Zum jetzigen Zeitpunkt fordern Waves of Freedom und die zurückgekehrten Teilnehmerinnen und Teilnehmer das EDA dringend auf:

  • sicherzustellen, dass die noch inhaftierten Personen, insbesondere diejenigen, die im Hungerstreik sind oder sich in einer prekären Lage befinden, Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung haben;
  • dafür zu sorgen, dass die Mindesthaftbedingungen eingehalten werden: Zugang zu Wasser, Nahrung, medizinischer Versorgung und konsularischem Kontakt;
  • und die israelische Regierung aufzufordern, die noch inhaftierten Schweizer Staatsangehörigen unverzüglich freizulassen.

 

Angesichts dieser inakzeptablen Situation ruft Waves of Freedom auch den Bundesrat und die internationale Gemeinschaft dazu auf, unverzüglich zu handeln. Die Forderungen sind klar:

  1. Sofortige wirtschaftliche, kulturelle und akademische Sanktionen gegen den Staat Israel zu verhängen;
  2. das von Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof im Rahmen des Übereinkommens über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes (1948) eingeleitete Verfahren zu unterstützen;
  3. Die bedingungslose und sofortige Freilassung der Schweizer Staatsangehörigen und aller illegal inhaftierten Teilnehmer zu fordern.

 

📥 Pressemitteilung herunterladen (auf Englisch und Französisch)

 

Sprecher

Hicham El Ghaoui 076 732 92 42
Annie Serrati 078 690 10 82
Leïla Kamel 079 549 58 45

presse@waves-of-freedom.ch
@waves_of_freedom_switzerland
@globalmouvementtogaza.swiss

 

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