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Global Sumud Flotilla nähert sich Gaza in fragiler politischer Lage

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Die Global Sumud Flotilla befindet sich nur noch wenige Stunden von der "orangen Linie" entfernt, dem Punkt etwa 150 Seemeilen vor Gaza, an dem frühere Flottillen abgefangen wurden. Ihre unmittelbare Ankunft fällt in eine Zeit höchster geopolitischer Spannungen, geprägt von einem kontroversen Friedensvorstoß. 

Aus dem Weißen Haus hat Präsident Donald Trump einen 20-Punkte-Plan vorgelegt, um den Krieg sofort zu beenden. Der Plan macht eine Waffenruhe von der Annahme durch beide Seiten abhängig und sieht innerhalb von 72 Stunden die Freilassung aller israelischen Geiseln und Hunderte palästinensischer Gefangener vor. 

Sein Kern ist die vollständige Entmilitarisierung des Gazastreifens und seine vorübergehende Verwaltung durch ein palästinensisches Technokratenkomitee, überwacht von einem internationalen "Friedensrat" unter dem Vorsitz von Trump selbst und dem ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair, wobei die Hamas ausdrücklich ausgeschlossen wird. Als entscheidender Anreiz verspricht die Vereinbarung die sofortige und großangelegte Lieferung von humanitärer Hilfe für die Wiederherstellung lebenswichtiger Infrastrukturen wie Wasser, Strom und Krankenhäuser. Zudem garantiert sie eine ungehinderte Verteilung durch UN-Agenturen und den Roten Halbmond sowie die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah.Allerdings lässt der Plan zentrale Fragen offen, insbesondere zum Zeitplan des israelischen Rückzugs, zur Natur einer künftigen "Internationalen Stabilisierungstruppe" oder eines “Trump-Wirtschaftsentwicklungsplans” und zum realistischen Weg zu einem palästinensischen Staat. 

Doch obwohl der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu die Initiative unterstützt, hält er an seiner strikten Ablehnung der Schaffung eines palästinensischen Staates fest. Verhandlungskreise deuten an, dass die Hamas "einer Annahme des Plans zuneige". Ihre formelle Antwort wird diesen Mittwoch erwartet. Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben den Vorschlag unterdessen mit seltener Einmütigkeit und Hoffnung aufgenommen und ihn begrüßt. Spanien und Frankreich betonten ebenso wie die EU-Institutionen, dass die Zwei-Staaten-Lösung der einzige gangbare Weg zu einem dauerhaften Frieden bleibe. 

Während die Diplomatie in Bewegung ist, leidet die Bevölkerung in Gaza unter einer humanitären Katastrophe. In diesem Kontext steuern die Aktivisten der Global Sumud Flotilla mit Entschlossenheit ihrem Ziel entgegen, darauf vorbereitet, abgefangen zu werden. Ihre bevorstehende Ankunft steht im Schatten eines Plans, der als historische Chance präsentiert wird. Er hinterlässt jedoch mehr Fragen als Antworten über die Zukunft Palästinas und sorgt für Skepsis unter einer Bevölkerung, die mitansehen muss, wie erneut über ihr Schicksal verhandelt wird.

 

Den vollständigen Vorschlag mit den 20 Punkten finden Sie hier: https://www.aljazeera.com/news/2025/9/29/heres-the-full-text-of-trumps-20-point-plan-to-end-israels-war-on-gaza